In unserer von Fakten getriebenen Welt berufen sich die meisten Menschen lieber auf wissenschaftlich Belegbares, auf das, was mit dem Verstand erfasst und verarbeitet werden kann. Doch: die Wissenschaft entwickelt sich weiter – was heute noch Fakt ist, kann morgen in Frage gestellt werden. Dennoch meinen wir – vermeintlich – das in manchen Situationen in uns aufkommende Gefühl unterdrücken zu müssen, denn – rein faktisch – haben wir ja keinen Grund dazu. Dennoch spüren wir dies alle ab und an.
Hinterfragen ist gut, ignorieren ist schlecht
Ist das nun die Intuition, die sich da meldet? Kann sein, muss aber nicht. Die Herausforderung, die so viele mit der eigenen Intuition haben, ist, dass sie sich nicht sicher sind, ob es wirklich Intuition oder eben nur eine Emotion ist. Dies sollten wir unterscheiden, denn: unsere Intuition weiß immer – wirklich immer – was gut für uns ist. Unsere Emotionen hingegen haben einen sozialen Hintergrund. Sie beruhen häufig auf Erfahrungen, die wir gemacht haben. Diese speichern wir ab und – sobald wir mit einer Situation konfrontiert sind, die mit einer Erfahrung korreliert, meldet sich – aus unserem Unterbewusstsein – das „Emotionsbällchen“ zu Wort.
Intuition – innere Stimme mit Gewicht
Schauen wir uns doch einmal an, was wir überhaupt unter Intuition verstehen. Viele drücken es als „Bauchgefühl“ aus, manche verorten es auch als „Stimme des Herzens“. Beides ist irgendwie richtig, aber auch wieder nicht, denn die Intuition ist mehr als das. Sie ist unser innerer Kompass, unverfälscht von unserer Sozialisation, unseren Erlebnissen und vor allem den Glaubens- und Verhaltensmustern, die wir erlernt und verinnerlicht haben. Sie ist ein Navigationssystem in einer sich immer schneller drehenden Welt, in der es für uns gar nicht möglich ist, alle Fakten genau zu kennen.
Die Informationsflut, mit der wir täglich zu kämpfen haben, überfordert uns zusehends. Das Ergebnis: Wir sind gestresst, weil wir versuchen, alles, was auf uns „einstürmt“, mit dem Verstand zu verarbeiten. Wirklich erfolgreiche Menschen hingegen wissen, das dies nicht maßgeblich zum Erfolg führt. Hier sei Steve Jobs zitiert: „Lass nicht zu, dass der Lärm anderer Menschen deine eigene innere Stimme übertönt. Hab den Mut, deinem Herzen und deiner Intuition zu folgen.“
Wie finde ich meine Intuition?
Gar nicht! Denn du musst nicht nach ihr suchen, sie ist einfach da. Sie ist keine besondere Gabe, sondern ein immanenter Teil von uns. Die Herausforderung liegt eher darin, sie vom bloßen „Gefühl“ zu unterscheiden. Ein emotionaler Mensch hat noch lange keine gute Verbindung zu seiner Intuition. Ein analytischer Kopf kann durchaus schnelle Entscheidungen aufgrund seiner Intuition treffen.
Genau hier liegt das Verständnisproblem: Denn oft wird eben Intuition gleichgesetzt mit Emotion. Doch wenn du lernst, zu unterscheiden, ob ein Gedanke von dir eine bestimmte Emotion in dir hochkommen lässt oder deine innere Stimme dir etwas eingibt, dann kannst du Verstand und Intuition wunderbar ergänzen zu einem für dich erfolgreicheren, weil glücklicheren Leben, mit weniger Stress.
Der Schlüssel dazu ist,
- dein Bewusstsein zu stärken für die Gedanken, die dich maßgeblich beeinflussen und
- in die Ruhe zu kommen, denn unsere innere Stimme spricht sehr leise. Verharren wir in der Hektik des Alltags, so wird es schwer, sie zu hören.
Beides verlangt einer gewissen Disziplin und eines Trainings, denn den meisten fällt es schwer, inne zu halten und den Blick nach Innen zu richten. Wir können lernen, mit unserem Bewusstsein unsere eigenen Gedanken zu erfassen und mit dem Transformieren von Mustern unsere Intuition wieder besser wahrzunehmen und auf sie zu vertrauen. Dann werden Verstand und Intuition zu einem unschlagbaren Team!
In diesem Sinne wünsche ich dir einen klaren Kopf und die Sicherheit aus dir selbst heraus.